Seit Mitte April ist in Nicaragua der Teufel los. Straßenschlachten und Barrikaden, Aufstandsbekämpfungspolizei in den Straßen, angezündete Häuser und nächtliche Ausgangssperren. Ebenso werden Supermärkte geplündert, Nahrungsmittel gehamstert und bei Auseinandersetzungen gab es mittlerweile ca. 200 Tote.
Losgetreten wurde all das durch das tumbe verhalten der sandinistischen Regierung die versuchte die Sozialversicherung zu reformieren. Statt die Fakten auf den Tisch zu legen und im Parlament zu diskutieren, erließen sie nach gescheiterter Verhandlung mit dem Unternehmerverband COSEP ein Dekret, das sowohl die Arbeitgeber, wie auch – in geringerem Maße- die Arbeiter*innen zur Kasse bat sowie die Rente um 5% verringerte.
Auch wenn nur relativ wenige Menschen der Gesamtbevölkerung von den Veränderungen betroffen waren, lösten die ersten Proteste von linken Student*innen und Zusammenstöße mit der Staatsmacht, eine Welle von Sympathie aus. Viele solidarisierten sich, die bis dahin unbedeutenden rechten Parteien sprangen auf den Zug auf und versuchten Kapital aus der Situation zu schlagen. Der Unternehmerverband COSEP und die katholische Kirche brachen den jahrelangen Konsens mit den sozialdemokratisch verkommenden Sandinisten. Auch Zivilgesellschaftliche Gruppen wie die autonome Frauenbewegung und die Gegner*innen des Kanalprojekts durch Nicaragua, schlossen sich den Protesten an.
Unser Referent lebt seit 30 Jahren in Nicaragua und war Teil der breiten Solidaritätsbewegung in den 80er Jahren. Er wird die Geschichte Nicaraguas und der sandinistischen Bewegung von Beginn des 20 Jahrhunderts bis heute erläutern, die gegenwärtigen Akteure in dem Konflikt vorstellen und einen Ausblick wagen, wohin die Reise gehen wird.
Los gehts am 13.07 um 19:30Uhr im linken Zentrum R12 (Rammersweierstraße 12) in Offenburg.