PUNK AS F*CK: Die Szene aus FLINTA-Perspektive am 11.01.2023 im R12

Lesung und Diskussion zum Buch „PUNK AS F*CK“

Das Akronym FLINTA steht für „Frauen, Lesben, Intersexuelle-, Nicht-Binäre-, Transgender- und Agender-Personen“. Der Begriff dient der Sichtbar-machung von Geschlechtsidentitäten und eint somit alle Menschen, die von patriarchalen Strukturen betroffen sind – auch und gerade in der Punkszene. Das Buch will Menschen eine Plattform geben, die es leid sind, in ihrem subkulturellen Umfeld bloß gesehen, aber nicht gehört zu werden. 50 Autor*-innen berichten in diesem Sammelband davon, was sie als FLINTA in der Szene erlebten bzw. erleben mussten. Gleichzeitig gehen sie darauf ein, was ihnen Punk bedeutet und warum es sich aus ihrer Sicht für diese Subkultur zu kämpfen lohnt.

Zwei Autor*innen stellen das Buch und ihre Ge-schichte als FLINTA in der Punkszene vor.

Sévérine Kpoti ist freie Fotografin, Konzertveran-stalterin, Kulturaktivistin, Vorstandsvorsitzende des »Slow Club Freiburg« sowie Teil der »Erogenen Zone«, einem queerfeministischen Sexshop-Kollektiv. Ihre Geschichte heißt: „Alien She“. Die Initiatorin der RebElles-Ausstellung schreibt über toxische Endlos-schleifen und wie wir sie durchbrechen können.

Bianca Kollinger lebt in Mannheim, ist Inhaber*in eines veganen Unverpacktladens und Macher*in vom Zine »Okapi Riot«. Bianca beschäftigt sich mit Antisexismus und Awareness in der Punkszene. Biancas Geschichte heißt „Smells Like Zine Spirit“. Warum wir uns nicht davon abhalten lassen sollten, etwas Neues auszuprobieren

Mittwoch, 11.01.2023, 20 Uhr
Linkes Zentrum R12, Rammersweierstraße 12, Offenburg

Eintritt mit tagesaktuellem, negativem Corona-Test
Gerne mit FFP2-Maske: Wir stehen auf Vermummung

Eine Veranstaltung von alarm Offenburg

Vortrag: Geldbeutel entlasten mit der Verkehrswende

Die Verkehrswende ist nicht nur ökologisch sinnvoll. Sie könnte auch Millionen von Menschen die Kosten fürs Auto ersparen (Sprit, Versicherung, Reparatur, TÜV). Die ehemalige Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexpertin Sabine Leidig diskutiert gemeinsam mit uns, wie wir die Verkehrswende vor Ort für alle umsetzen können und wie sie finanziert werden kann.

Sabine Leidig ist eine deutsche Politikerin, Gewerkschafterin und war von 2002 bis 2009 Geschäftsführerin von Attac Deutschland. Von September 2009 bis Oktober 2021 war sie Bundestagsabgeordnete für die Partei DIE LINKE.

Freitag, 09.12.2022, 19:30 Uhr
Linkes Zentrum R12, Offenburg

Vortrag Chile – Neoliberalismus in Chile, Übergang von der Diktatur zur Demokratie

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in Chile eine Auseinandersetzung um das gesellschaftliche Model, die 1970 in einem historischen Sieg des linken Wahlbündnisses Unidad Popular und ihrem Kandidaten Salvador Allende mündete. Diese Regierung wurde durch einen Putsch gestürzt. Die anschließende Diktatur Pinochets regierte mit extremer Gewalt das Land bis 1990, dem Jahr, in dem eine durch freie Wahlen gewählte Mitte-Links Regierung die Staatsgeschäfte übernahm.

Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Ende der Diktatur und der rapiden Demobilisierung einer Bewegung, die sich über Kampf und Solidarität definiert hat. Dass die Frage nach einer anderen Gesellschaft, die sich in Chile über mehrere Generationen entwickelt hatte, innerhalb von weniger als zwei Jahren plötzlich marginal geworden ist, deutet auf eine grundlegende Veränderung in den kollektiven Richtig-Falsch-Vorstellungen der kämpfenden Gruppen.

Welche Veränderungen auf dieser Ebene haben es ermöglicht, das neoliberale Modell der Diktatur in Chile zu legitimieren und in der ausgehandelten Demokratie zu verankern? Um diesen Prozess zu rekonstruieren, analysiert der Referent Lieder, die aus der chilenischen Populärmusik hervorgegangen sind und ein zentrales Element der Vermittlung und Aushandlung der kollektiven Selbstverständlichkeiten besagter Bewegung sind. Dabei spielt das „kämpferische Subjekt“, das fester Bestandteil der Selbstwahrnehmung nicht nur der chilenischen Linken war und ist, eine herausragende Rolle. Ausgehend von Werken aus der Zeit der Unidad Popular bis zur Postdiktatur werden die verschiedenen Repräsentationen dieser Subjektivität mit den historischen und sozialen Bedingungen, aus denen sie hervorgehen, verbunden.

Dabei kommen Aspekte zum Vorschein, die in der Debatte bisher übersehen worden sind. Das Verstehen dieser historischen Niederlage bildet einen wichtigen Ausgangspunkt im Hinblick auf die Gestaltung von gesellschaftlichen Alternativen im heutigen Kontext. Zu wissen, warum eine Bewegung aufgehört hat zu kämpfen, bedeutet auch zu wissen, warum sie gekämpft hat.

Der Vortrag beginnt um 19:30Uhr im R12 (Rammersweierstraße 12) in Offenburg.

Liebe, Glaube, Hohngelächter, eine Lesung mit Jan Off am 19. Mai im R12

Lesungen von Jan Off sind wie ein Ritt auf der Rasierklinge. Du weißt nie, welche Gehirnhälfte dir der messerscharfe Vortrag des Autors durchtrennt. Ob der National-Poetry-Slam-Champion von 2001 sich an das angekündigte Programm hält, ist ebenso ungewiss, wie die Frage, ob er seine Zuhörerschaft charmant umgarnen oder nicht minder charmant beleidigen wird. Abschweifungen gehören in jedem Fall genauso zum guten Ton wie spontane Reaktionen auf Äußerungen aus dem Publikum. Das ist echtes Stand-up, wenn auch im Sitzen dargeboten. Nicht selten poetisch, nicht selten politisch, immer aber unterhaltsam.

Begegnungen mit Polizisten, Nazis und der Waffenlobby. Auf LSD beim Ski-Marathon, am Pool mit Charles Bukowski, angetan mit Schwimmring und Pantoffeln am Einlass des KitKatClubs – endlich wieder Kurzgeschichten aus der Feder von Jan Off. Mal von fast schon bedrückendem Ernst, mal schreiend komisch. Immer aber herrlich schräg und, wie vom Wahlhamburger gewohnt, mit viel Wortwitz und Lust an der Eskalation geschrieben. Wer der Gattung Mensch gern beim Scheitern zusieht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Denn kaum ein Autor zelebriert unser klägliches Streben nach Beständigkeit so genüsslich wie Jan Off.

Corona-Hinweis: Die Lesung ist eine 1G-Veranstaltung: Zutritt nur mit einem tagesaktuellen, negativen Corona-Testnachweis. Gerne dürft ihr auch eine FFP2-Maske o.ä. tragen. Wir stehen auf Vermummung.

Linkes Zentrum R12
19.05.2022
Einlass 19 Uhr
Beginn 20 Uhr
Eintritt gegen Spende

Veranstaltet von alarm Offenburg

Die Eurokrise – Problem gelöst oder nur verschoben?

Die Krise EU-Europas und der Euro-Währungsunion hat sich schlimmer und radikaler entwickelt, als selbst Pessimisten angenommen hatten. Noch heute sind wesentliche wirtschaftliche Probleme der EU nicht behoben sowie die ausufernde Schuldenlast einzelner Staaten nicht beglichen. Lucas Zeise erklärt in unserem Vortrag, warum der Euro, eine auf die Interessen der deutschen Unternehmen zugeschnittene Konstruktion, diese katastrophale Entwicklung geradezu herausgefordert hat.
Das Diktat der Finanzmärkte über die Politik war gewollt, ebenso wie der Wettbewerb der Staaten um die Gunst des großen Geldes. Kein Wunder, dass sich die globale Finanzkrise in der Eurozone besonders verheerend auswirkte. Zeise liefert einen knappen Wegweiser durch die Etappen der Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise Eurolands und begründet, weshalb die Rettung aus der Misere weder aus einem neuen Spardiktat der deutschen Regierung noch der Regierungsübernahme durch die Europäische Zentralbank bestehen kann. Auswege aus der Krise sieht er in einem einheitlichen Schuldenschnitt sowie im Beginn einer Umverteilung des Reichtums.
Lucas Zeise ist seit mehr als zwanzig Jahren Finanzjournalist. Hat Philosophie und Volkswirtschaft studiert und im Laufe seines Berufslebens u. a. für das japanische Wirtschaftsministerium, die deutsche Aluminiumindustrie und die Frankfurter »Börsen-Zeitung« gearbeitet. Zudem war er an der Gründung der „Financial Times Deutschland“ beteiligt. Der Vortrag findet Freitag den 29.10 um 19:30Uhr im R12 (Rammersweierstraße 12) in Offenburg statt.
Bitte beachtet, dass wir im R12 die 3G Regeln einhalten müssen. Deshalb können wir euch nur Einlass gewähren, sofern ihr einen entsprechenden Nachweis mit euch führt.

 

Dezentraler Aktionstag: Tag X – Gemeinschaftlicher Widerstand

Das Linke Zentrum R12 solidarisiert sich mit den Angeklagten im Rondenbarg-Prozess. Wir unterstützen den Aufruf zum dezentralen Aktionstag. Auf der Website gemeinschaftlich.noblogs.org findet ihr aktuelle Infos und vieles mehr. Hier dokumentieren wir den Aufruf:

Im Juli 2017 haben wir uns international und spektrenübergreifend zu Zehntausenden nach Hamburg aufgemacht, um lautstark und entschlossen gegen das Gipfeltreffen der zwanzig wirtschaftlich und politisch mächtigsten Staaten der Welt zu protestieren. Wie bei anderen Zusammenkünften bürgerlicher Regierungen, autoritärer Regime und kriegsführender Militärblöcke haben wir es nicht hingenommen, dass sie ungestört ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen aushandeln können. Wir sind auf die Straße gegangen gegen die kapitalistischen Verhältnisse, die auf Unterdrückung und Ausbeutung beruhen und für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich sind.

Wir sind dem Treffen der G20 entschlossen entgegengetreten. Wir haben uns dabei weder von Verbotszonen noch von massiver Polizeigewalt abschrecken lassen. Wir haben und werden weiterhin gemeinsam unsere Kämpfe für eine klassenlose, antikapitalistische Gesellschaft ohne Patriarchat, Rassismus, Faschismus und Klimakrise auf die Straße tragen.

Wie sich bereits im Vorfeld ankündigte, setzt(e) der Staat wieder einmal auf Repression: dutzende Hausdurchsuchungen, Entziehung der Akkreditierung von Journalist*innen, Campverbote, Zerschlagung der Welcome-to-Hell-Demo, Verbot von Indymedia Linksunten, sechs Öffentlichkeitsfahndungen mit über 400 Personenbildern, Kriminalisierung von Protesten, die zu etlichen Strafverfahren und Verurteilungen geführt hat. Seit Dezember 2018 läuft gegen fünf Aktivist*innen das Elbchaussee-Verfahren. Loïc, einer der Betroffenen, ist im Dezember 2019 nach 17 Monaten unter Meldeauflagen aus der U-Haft entlassen wurden. Der Prozess gegen alle Angeklagten geht weiter.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat nun auch gegen 86 Aktivist*innen rund um die Proteste am Rondenbarg Anklage erhoben – mindestens acht politische Massenprozesse stehen bevor. Am Morgen des ersten Gipfeltages brachen hunderte Menschen auf, um die Zufahrtswege zum Austragungsort zu blockieren. Im Gewerbegebiet Rondenbarg attackierten Polizeieinheiten ohne Vorwarnung einen Demonstrationszug. Bei diesem Angriff wurden 14 Demonstrierende schwer verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Bei einigen kam es zu bleibenden Verletzungen, deren Behandlung noch andauert. 59 weitere Aktivist*innen wurden festgenommen. Fabio saß fast fünf Monate in Untersuchungshaft. Gegen 19 soll das Verfahren aufgrund des damaligen Alters unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ihnen wird gemeinschaftlicher schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamt*innen, Sachbeschädigung und Bildung bewaffneter Gruppen vorgeworfen. Wie auch beim Elbchaussee-Prozess geht es um keine individuellen Handlungen der Aktivist*innen. Gegenstand der Anklageschrift ist die Teilnahme an einer gemeinschaftlichen Handlung. Hierbei wird sich auf einen gemeinsamen Tatplan in Verbindung mit den Blockaden verschiedener „Finger“ am Freitagmorgen berufen. Eine Verurteilung würde einen massiven Angriff auf das Versammlungsrecht bedeuten.

Unmittelbar vor dem G20-Gipfel wurden Strafgesetze verschärft, wozu unter anderen die Paragraphen 113 „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ und 114 „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ gehörten. Eineinhalb Jahre später folgte die Forderung eines Verbots der Roten Hilfe. Angriffe auf selbstverwaltete Zentren, die Ausweitung polizeilicher Befugnisse und die Repression anlässlich des G7 in Biarritz vergangenen Sommer reihen sich hierin ein. Die Gemeinnützigkeit globalisierungskritischer und antifaschistischer Gruppen, wie Attac und der VVN-BdA, wird aberkannt. Von massiver Repression ist auch die kurdische Bewegung betroffen. Zahlreiche kurdische Genoss*innen werden aufgrund des Paragraphen 129b „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland“ kriminalisiert und inhaftiert. Auch Verbote von Fahnen und Symbolen, wie der YPG und YPJ, führen bundesweit immer wieder zu Strafverfahren.

Diese Entwicklungen nehmen wir nicht einfach hin. Bleiben wir gemeinschaftlich widerständig und stellen wir uns der massiven Repression geschlossen entgegen.

Lasst uns durch dezentrale Aktionen am Samstag vor dem Rondenbarg-Prozessauftakt zeigen, dass wir uns weder vereinzelt angreifen, noch spalten, noch kriminalisieren lassen. Diesem System mitsamt seiner Repression antworten wir mit praktischem Widerstand.

  • Solidarität mit allen emanzipatorischen Kämpfen!
  • Freiheit für die Gefangenen! Stopp aller Verfahren!
  • Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
  • United We Stand!
Veröffentlicht unter R12

Kneipenabend ausgesetzt

Die Infektionszahlen steigen wieder rapide. Um uns und andere nicht unnötig zu gefährden, setzen wir den freitäglichen Kneipenabend vorerst wieder aus.

Bleibt gesund, seid eigenverantwortlich, denkt an andere, lasst es euch gut gehen und wir sehen uns bald wieder.

Mit solidarischen Grüßen, eure Freund*innen vom R12

Es geht wieder was im R12!

Nach der Einsamkeit in Zeiten des Corona Lockdowns können wir uns nun endlich wieder Treffen! (unter ein paar kleinen Auflagen)

Wenn ihr also wieder Farbe in euer graues Corona Leben bekommen wollt, Besucht uns! Die ersten Veranstaltungen sind wieder geplant, Infos folgen.                                              Ihr könnt uns auch gerne wieder bei unserem Wöchentlichen Kneipenabend Freitags um 19:30 Uhr besuchen Kommen.

Also… seit gespannt und haltet die Augen offen!

R12 bis auf Weiteres geschlossen

Liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen,

das Linke Zentrum R12 bleibt aufgrund der Corona-Pandemie bis auf
Weiteres geschlossen.

Wir wollen euch aber nicht zur kompletten Selbstisolation aufrufen,
sondern dazu, trotz allem, solidarisch mit euren Freund*innen, Familien
und Nachbar*innen zu sein: Wer braucht Hilfe und Unterstützung? Wer lebt
alleine und meldet sich nicht mehr? Fragt nach, seid aktiv in der
Kontaktaufnahme und organisiert Einkäufe und ähnliches.

Seid kritisch, was angedachte politische Maßnahmen wie z.B.
Massenüberwachung und Kontrollen angeht. Seid aufmerksam, wenn es um
Militäreinsätze und Umverteilung von unten nach oben geht.

Bleibt gesund, seid eigenverantwortlich, denkt an andere, lasst es euch
gut gehen und wir sehen uns bald wieder.

Mit solidarischen Grüßen, eure Freund*innen vom R12

Unterstützt die Kampagne gegen den geplanten AfD-Bundesparteitag in Offenburg!

Auch das Linke Zentrum R12 unterstützt die Kampagne gegen den geplanten AfD-Bundesparteitag in Offenburg!

Wenn ihr das auch tun wollt, schreibt an afd-stoppen [ätt] riseup.net.

Unten könnt ihr den Aufruf der Kampagne lesen und auf afd-stoppen.org findet ihr alle relevanten Informationen für das heiße Wochenende am 25. und 26. April.

Rassismus, Sozialabbau, Neoliberalismus: Widerstand ist alternativlos!

Gemeinsam gegen den AfD-Bundesparteitag in Offenburg!

Am letzten Aprilwochenende 2020 will die AfD im badischen Offenburg ihren Bundesparteitag abhalten. Knapp 600 Delegierte sollen am 25. und 26. April in der Baden-Arena auf dem Offenburger Messegelände die sozialpolitischen Weichen der rassistischen Partei stellen. Im Fokus der Diskussionen steht das Rentenkonzept der Rechtspopulisten.

Die AfD ist nicht sozial.

Der Streit um die richtige Sozialpolitik schwelt in der AfD praktisch seit Gründung der Partei. Nach Jahren des Zwistes soll nun in Offenburg eine vorläufige Richtungsentscheidung getroffen werden. Für alle Betroffenen ist es die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Während der Parteivorsitzende Meuthen die völlige Privatisierung der Altersvorsorge vorschlägt, setzt der faschistische Flügel um Höcke auf eine völkische Lösung: Renten ja, aber eben nur für gesunde, voll erwerbstätige „Bio-Deutsche“. Alle andere müssen mit Abschlägen rechnen oder gehen leer aus. Finanziert werden soll die Idee mit mehr Geburten. Für die Versorgung und Erziehung der Kinder ist nach Vorstellung der AfD ohnehin nur die Frau zuständig, Emanzipation und Gleichberechtigung sind für die Rechten Fremdwörter.

Die Auseinandersetzung um die Renten zeigt deutlich: Das Problem an der AfD ist nicht allein ihr Rassismus. Es fängt dort erst an. Schon 2016, als die AfD ihren Programmparteitag in Stuttgart abhielt, wurde ersichtlich: Rechte Politik bedeutet keine wirklichen sozialen Verbesserungen für alle Erwerbsabhängigen, sondern das genaue Gegenteil.
Zur rassistischen Hetze von Gauland und Co. gesellt sich der radikale Abbau bzw. die Privatisierung aller sozialen Sicherungssysteme. Hinzu kommt die Stigmatisierung und strukturelle Benachteiligung von Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, um leben zu können: Etwa Menschen mit Behinderung oder einer psychischen Erkrankung.

Die AfD ist nur die Spitze des Eisbergs.

Der Rassismus der AfD spaltet die Gesellschaft, ihre „Sozialpolitik“ macht die Menschen zum Spielball neoliberaler Interessen. Setzen die Rechten ihre Forderungen durch, bedeutet das Armut und Elend für Millionen weitere in diesem Land. Schließlich reichen Job und Rente schon jetzt den wenigsten für ein (halbwegs) gutes Leben.
So notwendig deswegen die Kritik an den rechten Plänen ist, so wenig darf vergessen werden, dass Neoliberalismus und Sozialabbau eben keine Erfindungen von Rechtsaußen sind. Das Recht des Stärkeren, die Ellenbogenmentalität und die stete Konkurrenz sind in den Grundfesten unserer Gesellschaftsordnung verankert.
Und: Es ist die AfD, die zum Generalangriff auf die verbliebenen sozialen Sicherungssysteme bläst, realpolitische Tatsachen schaffen aktuell (noch) andere. Die Agenda 2010 wurde zu einer Zeit beschlossen, da war die AfD noch nicht mal in Gründung.

Solidarität statt Spaltung, Widerstand statt Akzeptanz.

Wir werden es nicht zulassen, dass die AfD versucht sich Ende April mit populistischen Phrasen in Offenburg als „Partei des kleinen Mannes“ zu inszenieren. Auch medienwirksame Lippenbekenntnisse mit sozialer Demagogie dürfen nicht darüber hinweg täuschen: Die AfD ist und bleibt die Partei des rechten Mobs, der (geistigen) Brandstifter, des sozialen Abbaus und der Klimawandelleugnung. Sie vertritt die Interessen der Konzerne, nicht die der Menschen.
Wenn die AfD nach Offenburg kommt, nehmen wir uns mit vielen anderen die Straße und stellen uns den Rechtspopulisten entschieden entgegen. Einen Parteitag, auf dem ungestört rassistische Hetzreden gehalten werden, darf und wird es mit uns nicht geben.

Wir haben aus der Geschichte dieses Landes gelernt und wissen: Mehr und bunt zu sein ist wichtig. Das allein reicht aber bei weitem nicht aus. Antifaschistischer Widerstand auf unterschiedlichen Ebenen ist notwendig.

Deswegen rufen wir alle dazu auf, gemeinsam mit uns vielfältig und solidarisch gegen den Bundesparteitag der AfD zu demonstrieren. Kommt nach Offenburg! Nur zusammen können wir den Rechtstrend aufhalten und für eine solidarische Gesellschaft für alle streiten.

Unsere Antwort auf Rassismus und Sozialabbau ist Solidarität und Widerstand!

Kommt am 25. April 2020 um 8 Uhr an den Hauptbahnhof nach Offenburg!
Gemeinsam stoppen wir die Rechten!